will Der Finanznomade wissen.
Also wie komme ich mit so 900 bis 1.100 Euro im Monat klar?
Vorab .. das ist meine Darstellung .. ich verstehe voll und ganz wenn man andere Ansprüche hat.
Ich habe keine Kinder, keinen Partner den ich finanziell unterstützen muss und ich zahle keine Miete aber alle Nebenkosten.
Dann lebe ich zu 98% vegan. Ich kaufe extrem wenig verarbeitete Lebensmittel und habe da wenig Luxusbedürfnisse.
Klamotten habe ich genug und kaufe wirklich nur wenn was kaputt ist.
Mein Auto tanke ich vielleicht alle zwei Monate, da ich seit 10 Jahren Homeoffice mache. Wenn ich doch mal zum Arbeitsort muss, zahlt das die Firma.
Das war nicht immer so.
Vor 20 Jahren oder so war das anders: Markenklamotten, öfter mal ein neues Auto usw. aber so richtig eskaliert ist es eigentlich nie.
Hier die jährlichen Ausgaben der letzten 19 Jahre:
- 2005: 13,000 €
- 2006: 12,000 €
- 2007: 15,000 €
- 2008: 16,000 €
- 2009: 15,000 €
- 2010: 11,000 €
- 2011: 20,500 € (9k Auto)
- 2012: 9,000 €
- 2013: 13,500 €
- 2014: 10,500 €
- 2015: 12,500 €
- 2016: 22,000 € (12k Umbau)
- 2017: 10,000 €
- 2018: 10,000 €
- 2019: 12,000 €
- 2020: 12,000 €
- 2021: 10,000 €
- 2022: 13,000 €
- 2023: 13,000 €
Ich komme offensichtlich mit so 12 bis 13k im Jahr hin.
Hier die Rechnung für ein Jahr .. in dem Fall 2023:
Anmerkungen:
- Strom ist so hoch, weil hier die Heizung mit drin ist (Nachtspeicheröfen)
- KFZ Versicherung habe ich nur Haftpflicht, das Auto ist 13 Jahre alt und ein Neukauf würde mich nicht in den Ruin treiben
- die Berufsunfähigkeitsversicherung habe ich 2023 gekündigt
- unter Sonstiges fallen die variablen monatlichen Kosten rein: Supermarkt, tanken, Kneipe oder Kino, neue Wäsche
- ich gehe 4-6 mal pro Monat in den Supermarkt .. selten gebe ich mehr als 40 Euro aus .. da ich meist nur frisches Gemüse, Salat, Hülsenfrüchte und ab und zu Nudeln kaufe
- weitere Versicherungen, Rentenversicherung oder sowas habe ich nicht (mehr).
Das mag für einige Leser nun sehr „frugal“ sein. Aber macht euch mal den Spaß (oder die Qual) und ernährt euch einen Monat nur von unverarbeiteten Lebensmitteln und ohne Fleisch .. die Kosten sinken imens. Außerdem bin ich nun in einem Alter wo man nicht mehr jedes Wochenende Kneipentouren macht. Die Freunde haben alle Kinder und Kneipen und Restaurantbesuche passieren nur noch ein bis zweimal im Monat.
Außer Radfahren habe ich keine Hobbies die ins Geld gehen .. ab und zu mal ein Spiel auf Steam kaufen usw. läuft alles unter Sonstiges.
Und bevor jetzt wer sagt „das ist kein Leben“ .. muss ich sagen, ich habe nicht das Gefühl das mir was fehlt und materielle Dinge machen mich nicht glücklich.
Das Dach über dem Kopf macht wahrscheinlich bei den Meisten den Unterschied. Teilweise ist es schon erschreckend, was selbst kleine Wohnungen in Stadtnähe kosten und nicht jeder kann von zu Hause aus arbeiten. Aber man hat es selbst in der Hand, selbst mit Miete/Kredit. Andere sparen beispielsweise lieber an den Strafzetteln
So lange einem nichts fehlt, ist doch alles super. Bei mir wäre einer der größten Teile der Urlaub. Auch wenn ich den immer günstig gestallte summiert es sich.
Das gut bei dir ist ja: du könntest dir doch vieles leisten, da du es nicht vermisst passt alles bei dir.
Für dein Hobby radeln gibst du ja Geld aus, auch wenn das für dein Vermögen ja ein verschwindender Teil ist. Beim radeln geben doch einige mehrere Monatsgehälter für ein Bike aus. Hast du nicht nötig, halte ich ebenso.
Weiterhin hast du eine der besten Seiten und willst „uns“ nichts verkaufen…
Herzlichen Glückwunsch…das fällt mir als erstes dazu ein. Das wichtigste ist, das einem nichts fehlt und dass man mit dem glücklich ist, was man hat…und das scheint bei dir absolut der Fall zu sein.
Wenn jetzt durch Gehalt, Selbständigkeit und Dividenden jeden Monat noch mehr übrig bleiben, dann umso besser und am Ende auch sorgenfreier.
Lese gerne so ehrliche Artikel.
Viele Grüße
Chris
Hm, wenn es für dich klappt, okay.
Mir wirkt das alles zu „spärlich“ irgendwie. Wir haben auch extrem niedrige Fixkosten, lieben es aber, auf nervige Probleme einfach Geld zu werfen und schon ist das Leben deutlich angenehmer.
Bsp: Haben uns erstmals nen guten Saug-Wischroboter angeschafft. Einfach Wahnsinn was das für Arbeit abnimmt, allein deshalb weil ich die Bude selbst nie so reinlich putzen würde.
Oder ein hochwertiger Ventilator von Dyson. ÜBERHAUPT kein Vergleich zu Billigmodellen.
Auf solche Sachen würde ich niemals verzichten wollen, wenn der Trade nur ein dickeres Depot ist.
Zumal solche Anschaffungswerte bei deinem Depot ja maximal ne Nachkommastelle ist.
Man kann unterschiedlicher Ansicht darüber sein, ob man so leben will. Schlecht ist, wenn man‘s muss. Was hier bisher nicht zur Sprache kam, ist die Inflation der letzten 20 Jahre. Das heißt doch, wenn der Nominalbetrag nahezu gleich geblieben ist, sind die realen Ausgaben sogar gesunken… Faszinierend.
NB: Im Verhältnis zu allen anderen Kosten sind die KFZ Kosten geradezu riesig. Aber vielleicht gilt das nur für dieses spezielle Jahr
Hi Mad,
ich verfolge Dich und Deinen Blog nun bereits viele Jahre. Bin von Deiner Einstellung in Sachen Vermögensaufbau und Lebensstil schwer beeindruckt. Auch was die Disziplin angeht.
Was mich wirklich brennend interessieren würde: Für was (oder auch wen) machst Du das Ganze? Klar, Finanzielle Unabhängigkeit, FU Money,… hast Du längst erreicht, auch wenn Du Dir das selber nicht immer eingestehen willst 😉 Du hast (wenn ich das richtig verstanden habe) keine Kinder. Bist nicht verheiratet. Wenn Du weiter so lebst, wie bisher, bist Du der reichste Mann auf dem Friedhof. Hast Du Pläne, Dein Vermögen einer Stiftung zu vermachen? Wie sehen ganz konkret Deine Zukunftspläne aus? Nichts für ungut, Du bist auch nicht mehr der Jüngste. Ich darf das sagen, bin genauso alt 😉
Du und der Finanzrocker sind seit ca. 10 Jahren meine Motivatoren! Dafür ein ganz herzliches DANKE!
Gruß Martin
@QueenAll
die Strafzettel .. ja .. mmh .. ich habs immer irgendwie eilig 🙂
@Arndt
gab auch schon Jahre wo ich viel mehr für Urlaub ausgegeben habe
@Chris
Danke
@JC83
Ich habe auch nen Saugroboter .. der ist aber schon fast 10 Jahre alt .. mein Dyson sicher schon 15 Jahre alt. Habe z.b. auch ne Espressomaschine für über 1000 Euro. Aber die ist auch schon 15 Jahre alt. Für sowas gebe ich schon Geld aus und achte auch drauf, dass die Qualität stimmt
@Martin
nicht ganz .. ich war früher weit mehr im Urlaub .. gerne auch zwei bis dreimal im Jahr .. in den letzten Jahren ist das etwas weniger geworden .. wenn ich heute noch die Reisen wie vor 15 Jahren machen würde bräuchte ich sicher eher in die Richtung 16 bis 17k pro Jahr
KFZ war letztes Jahr eher ne Ausnahme (hoffe ich)
@ZefX
in den nächsten 12 Monaten wird es dazu hier ein Update geben .. aber das Geld und der Aufbau haben durchaus einen Zweck .. mir Freiheit (zeitlich) zu geben .. auch wenn ich sie vielleicht aktuell noch nicht nutze .. das wird aber nicht so bleiben .. was am Ende damit passiert (also wenn ich mit den Würmern kuschle) ist mir eigentlich egal .. aber mal sehen vielleicht entwickelt sich da noch eine Idee
Da bin ich drüber gestolpert. Ich glaub das werde ich als Challenge tatsächlich mal ausprobieren.
Ich hab immer den Eindruck Gemüse ist sehr teuer. Werde ich sehen. Unverarbeitet schätze ich zählt auch Käse und Milchprodukte dazu.
Eier wären zulässig. Nudeln nicht zulässig.
Sojamilch wäre zulässig?
„Aber macht euch mal den Spaß (oder die Qual) und ernährt euch einen Monat nur von unverarbeiteten Lebensmitteln und ohne Fleisch“
Einkauf überrascht mich etwas, da komme ich immer so auf 70 – 80 Euro. Liegt vielleicht am Bier.
Ansonsten coole Rechnung. Miete ist so ein Ding, bei mir ist diese recht gering, zumindest für ne 75qm Wohnung. 420 Euro aktuell. Allerdings kann diese auch deutlich mehr reinhauen.
Für mich ist ansonsten wichtig, keine langfristigen Abhängigkeiten zu haben, so dass ich notfalls schnell die Kosten nach unten fahren kann.
Gruß
Andy
@Solvum
ich versuche es nicht dogmatisch zu machen
Gestern war ich einkaufen:
Jede Menge Salat, Pilze, Radieschen, Karotten, Paprika, Zwiebeln, Kichererbsen, paar Gewürze
Dann noch Nudeln, Gemüsemaultaschen und Franzbrötchen
Käse oder Joghurt wäre per Definition verarbeitet (Nudeln, Maultaschen usw. auch) .. Eier nicht.
Wenn du Milch willst dann kauf die … mir reicht (sehr selten) Hafermilch (die ist teurer).
Ich esse 6-7 mal die Woche Salat und Gemüse .. und bereite alles selbst zu.
@Andy
Bier habe ich zurückgedreht .. aber das ist bei mir zyklisch 😉
Mit den langfristigen Abhängigkeiten gebe ich dir 100% Recht.
@all
ich will hier niemanden zum Veganer machen .. für mich funktionierts .. ich fühle mich mit der Ernährung besser und gesünder .. aber im Grunde soll jeder essen was er mag
@mad:
Sehr cool. Inflationsbereinigt hast Du Deine Ausgaben immer weiter runtergefahren.
@all:
Hmm, viele nennen das frugal. Verschieb die Kosten von Bike und Urlaub Richtung Nahrung, addiere eine Miete und schon strandet man in der Lebensrealität des Medianarbeitnehmers.
Wow, sehr cool, dass meine Nachfrage gleich einen eigenen Beitrag spendiert bekommt 🙂
Zum Thema:
Deine Ausführungen machen es für mich jetzt tatsächlich nachvollziehbarer.
Du brauchst anscheinend extrem wenig Geld für Urlaub / Reisen (da bin ich aktuell bei 7 – 13k pro Jahr).
Außerdem rechne ich noch Rückstellungen für Autoneukauf und -Reparatur, langfristigen Konsum (Elektrogeräte, etc) mit rein und zahle mehr Miete.
Dann kommt das gut hin und ist relativ vergleichbar.
Hehe, gibt anscheinend also doch keine Sparzauberformel. Schade…
Mach weiter so! (Evtl mal bisschen mehr Reisen?!)
Liebe Grüße,
DerFinanznomade
Ich kann es sehr gut nachvollziehen und kann dir nur gratulieren für deinen Lifestyle! Das Wichtigste für jeden ist doch nur eins – lebt man authentisch – und das kannst du ganz klar mit ja beantworten und da hast du vielen etwas voraus.
Ich habe großen Respekt für viele deine Anstrengungen und Entscheidungen die dich zu deinem jetzigen Stand geführt haben.
Bleib einfach so!
Hallo Matthias, ich dachte ja immer dass wir (3 köpfige Familie) recht sparsam leben, wenn ich dass hier so lese plagt mich ein schlechtes Gewissen…
Ich lass mal die Hosen runter und zeig unser Budget
Wohnen 1960
Einkäufe 850
Urlaub 450
Schule/Hort 270
KFZ 230
Auswärts essen 200
Energie 160
Macht in Summe 4400 im Monat, Einkünfte etwa 6100 (Gehalt: 3500 / 2000, Dividenden + sonstiges 400). Bleiben 1700 die haupsächlich in ETF/Aktien fließen.
Der größte Posten bei uns ist natürlich der Kredit. Wenn man nicht das Glück hat eine Wohnung zu erben, liegt man hier in Wien bei brauchbarer Lage 4500€/qm aufwärts. Ist natürlich eine Lifestyle Entscheidung (wir jammern auch nicht) aber wir wollen nicht mehr pendeln.
Beim einkaufen ist sicher Sparpotential vorhanden, Supermärkte etc. sind leider in Österreich deutlich teurer als in DE, dazu kommt dass wir auch oft Bio Zeug kaufen. Das ginge definitv aber noch günstiger.
Beim Urlaub könnte man sparen, wollen wir aber nicht. Wir sind leidenschaftliche Skifahrer, wir sparen am Sommerurlaub 😉
KFZ ist vergleichsweise günstig, „sonstiges“ sind Versicherungen, Mitgliedschaft, ORF, etc., da seh ich wenig Potenzial.
Auswärts essen könnte man (wenns nach mir ginge) ersatzlos streichen, aber „Happy Wife, happ Life“ 😉
Danke jedenfalls für deinen Blog, ist immer wieder motivierend! Ich werd schauen was bei den Einkäufen noch geht…
lg aus Wien, Rudolf
@Rudolf
ihr seit ja zu dritt und bezahlt eine Immobilie ab .. insofern finde ich das durchaus beachtlich ..