Die letzten zwei Arbeitswochen sind angebrochen. Ab dem 15.11.2024 werde ich bis Jahresende Überstunden und Urlaub abbauen und somit nicht mehr arbeiten.
Gehalt bekomme ich noch bis zum 31.12.2024 und ab dem 01.01.2025 bin ich dann Privatier.
Das erste was ich gemacht habe, war dem Finanzamt einen netten Brief zu schreiben. Derzeit muss ich ca. 4.000 Euro an EK Steuervorauszahlung pro Quartal bezahlen. Das möchte ich natürlich nächstes Jahr vermeiden und dementsprechend habe ich dem Finanzamt mitgeteilt, dass ich ab 2025 nicht mehr angestellt arbeite. Das freundliche Finanzamt hat dann ab 2025 meine Vorauszahlungssumme auf 1.000 Euro pro Quartal gesenkt. Dankeschön!
Dann habe ich mich bei der Krankenkasse (Barmer) gemeldet und denen das selbe mitgeteilt. Darauf musste ich einen Fragebogen zur freiwilligen Mitgliedschaft in der GKV ausfüllen. Den habe ich abgeschickt und bis dato nichts mehr von denen gehört. Vielleicht frage ich in zwei Wochen mal nach wie hier der Stand ist. Den letzten Lohnsteuerbescheid habe ich noch nicht dazu gepackt sondern nur angegeben, dass ich plane nächstes ja so um die 45.000 Euro an Einnahmen zu haben. Mal gucken ob die das fressen.
Mehr habe ich bis jetzt nicht unternommen.
Offensichtlich ist es dem Arbeitsamt völlig egal ob ich mich dort abmelde .. solange ich keine Leistungen haben will. Will ich nicht und darum mache ich da erst mal nix.
In die Rentenversicherung werde ich auch nicht weiter einzahlen und dementsprechend unternehme ich hier auch nix.
Nachdem ich direkt nach meiner Kündigung etwas nervös war .. also klappt das alles .. was bringt die Zukunft .. bla bla .. bin ich aktuell eher entspannt und freue mich auf die freie Zeit.
Ganz so frei wird die auch nicht, da mir mein (dann) ehemaliger Arbeitgeber einen Freelance Vertrag angeboten hat. Hier werde ich dann 3 Stunden pro Woche an diversen Fronten supporten. Erst mal für ein Jahr und dann sehen wir weiter. Dann habe ich noch einen SEO Freelance Auftrag der mich ebenfalls so 2 Stunden die Woche beschäftigt.
Ich „arbeite“ dann nächstes Jahr so etwa 5 Stunden pro Woche .. mal sehen wie das sein wird.
Sonst habe ich mir rein gar nichts vorgenommen .. nächstes Jahr im Mai oder so vielleicht einen Urlaub .. das ist es aber auch bisher.
Ich will erst mal runterkommen. In den letzten Jahren ist mir viel von meiner Kreativität verloren gegangen .. gerade wenn es drum geht neue Projekte usw. zu starten. Ich führe zumindest einen Teil darauf zurück, dass ich auch im Angestelltenjob mit den Themen beschäftigt war und dementsprechend in der Freizeit keine Lust mehr hatte.
Die nächsten Wochen werde ich dann (in absteigender Reihenfolge) folgendes machen:
schlafen, Rad fahren, zocken, Netflix leergucken, essen und dann wieder schlafen
Als freiwilliges Mitglied wird die Krankenkasse sehr an Deinen Dividendenerträgen interessiert sein…
Die Krankenkasse fragt nach ein bis zwei Jahren eh nach der Steuererklärung und fordert dann ggfs. noch etwas nach.
Glückwunsch und fuck you! wie man so schön im Fire Forum sagt.
Ich hoffe es ist alles voller kribbelnd, kunterbunter Vorfreude.
…das bisschen Admin macht sich von allein.
Wir hoffen du hängst die Tastatur nicht an den Nagel und berichtest uns weiter aus deinem Leben.
Glückwunsch, go fuck yourself! 🙂
Dem Arbeitsamt ist alles egal, solange du nichts von denn willst, genau. Die Krankenkasse will dann halt irgendwann Nachweise sehen. Rentenversicherung braucht auch nichts, aber so ein Übergang ist natürlich ein guter Anlass mal nach einem Versicherungsverlauf mit einer Auflistung aller Zeiten zu fragen. Da fehlt gerne mal was wie z.B. Studium oder weil der Arbeitgeber hier mal geschlampt hat.
Hallo Matthias,
Glückwunsch zu FIRE und zu dem Satz „Die letzten zwei Arbeitswochen sind angebrochen“ Daran arbeite ich noch 😉
Wenn du eh ein wenig für deinen alten Arbeitgeber arbeitest, mach das doch als Midi-Job und du hast ne Menge KV-Beiträge gespart!
Auch ich freue mich, weiterhin von dir zu lesen, besonders wie es dir in der neuen Freiheit so ergeht!
Gruß Peter
Hättest du nicht noch ein Jahr Arbeitslosengeld kassieren können? Ich glaube so hätte ich das gemacht. Schließlich hat man da ja auch Jahrzehnte eingezahlt. Und nach Ablauf des Jahres dann Privatier.
Hallo Gurki
Ja kann man machen. Aber: Wenn man ALG1 nimmt, muss man auch zur Verfügung stehen. Bedeutet: regelmäßig Bewerbungen nachweisen, ggf. Bewerbungsgespräche führen, Vermittlungsgespräche beim Arbeitsamt, Urlaub anmelden usw., ansonsten Sperre oder Kürzung. Gerade jetzt ist der Vermittlungsdruck für qualifizierte Menschen sehr hoch.
Willst du nächsten Sommer mal mit auf ein Festival kommen?
@Gurki
Zu der Möglichkeit ALG1 vorerst noch beziehen zu können und natürlich will ich GetMad nicht vorgreifen, nur mal kurz was erwähnen.
Er schriebt dazu vor einiger Zeit einen Blogartikel und aus seiner persönlichen Überzeugung verzichtet er auf diese Möglichkeit, was auch vollkommen ok ist, da es seine Entscheidung ist.
Habe den Artikel zwar nicht auf die schnelle gefunden, doch vllt. postet er den Link dazu nochmal? 🙂
Meine Meinung bzw. wie ich es auf jedenfall machen würde, wenn ich könnte: Direkt kassieren und mitnehmen was geht, denn 1. eingezahlt und 2. habe ich nichts zu verschenken.
Anderer Fall. Ich würde z.B. auch nie im Leben bis 67 (oder länger) arbeiten, da man mit einigen Gegenheiten bis zu 24 Monate ALG 1 beziehen kann. Meine Überlegung dabei: Mit 65 arbeitslos werden, 2 Jahre ALG 1 beziehen, daneben Rente und Krankenkasse übernommen bekommen und dann mit 67 in Rente gehen. Also 2 Jahre vorzeitiger fast Ruhestand sind praktisch für jeden drin.
Viele Grüße
MarcMitC
Die wichtigste Frage hat niemand gestellt. Was wird gezockt?
Nice, meinen herzlichen Glückwunsch. Die GKV klopst tatsächlich erst immer ein paar Jahre später an, sofern zu wenig gezahlt wurde. War bei mir auch so als ich mich mal etwas klein(ver)rechnet habe.
Viel Spaß in deinem neuen Leben. Auswanderung ist keine Option?
Bei 45.000€ wirst du dann in der freiwilligen GKV ja mit der angekündigten Erhöhung dann bald 800€ / mtl. an Beitrag zahlen inkl. Pflegeversicherung da es alle Einnahmen berücksichtigt. Macht da eine Anstellung als MidiJob nicht Sinn oder hast du dich bewusst dafür entschieden diese dann knapp 10.000€ / jährlichen Beitrag zu zahlen? Ein anderer Blogger ist nach Spanien ausgewandert, hat bei der DKV einen Premium KV Tarif (kostet für Einzelpersonen so ab 100€ bis 250€ /mtl.) zusätzlich zur schlechten spanischen Pflichtversicherung abgeschlossen. Wie sind deine Überlegungen dahingehend…daher hast du dich bewusst für diesen hohen GKV Beitrag entschieden bzw den sauren Apfel dass dies als Privatier einer der Hauptkosten dann bei den 45k Einnahmen sein wird?
@Michi, Max, Peter
das ist mir bewusst, Midi Job ist nicht ausgeschlossen, wollte mein aktueller AG nicht, auswandern ist aktuell (noch) keine Option .. mal sehen
@melolzz
Stellaris, Black Mesa. Factorio, Tropico .. so Zeugs
@Samuel
auf was für eins?
@Gurki
hätte ich, habe aber keine Lust auf den ganzen Aufwand den das mit sich bringen würde
@Henning
Danke für den Hinweis
@Joana
Ich werde berichten
@Martin und MAX2
auch das ist mir bewusst
Noch ein letzter Gedanke zur Krankenversicherung: bei mir hat es sich sehr gelohnt im letzten Jahr der Anstellung KK-Beiträge für zwei Jahre voraus zu zahlen. Noch hast du ein zu versteuerndes Einkommen, von dem du die KK-Beiträge abziehen kannst. Zukünftig wirst du die KK-Beiträge aus dem Netto zahlen.
@mad
Danke für deine Antworten an Alle.
Ja ich finde dennoch ist das Thema Krankenversicherung ein großes Ding.
Ein Kollege war vor 3 Jahren nen Jahr lang in der Schweiz, er konnte für sich selbst Tarife wählen, grob 250 / 300 / 350€ und ein bissl Selbstbeteiligung. Perfekt und mehr als fair. In Spanien haste den gesetzlichen Tarif, korrigiert mich, 700 oder 800€ im gesamten Jahr und man kann z.B. für ebenfalls 100 bis 250€ monatlich einen hervorragenden Zusatztarif abschliessen bei z.B. der spanischen „DKV“ der im Gegensatz zur deutschen GKV dann auch wirklich viel übernimmt.
In Deutschland sehe ich die GKV und welche „Leistungen“ geboten werden eher als zusätzliche Zwangssteuer. Viele in den Kommentaren werden hier leistungsbereite Singles zwischen 30 und 50 sein, in gut bezahlten Jobs.
Wer also diesen Job aufgibt um als „einfacher Privatier“ zu leben oder in der Realität dann eben oft seinen festen Job aufgibt und nur noch „selbstständig“ bleibt (was oft im Hauptjob das Nebengewerbe war). Nun ist er für alle Einkommensarten GKV pflichtig.
Das heisst sein gut bezahlter Job, lassen wir es 90.000€/p.a. (Arbeitgeberbrutto) sein, ersetzt er freiwillig durch Einnahmen aus Dividenden, aus einer Wohnung die er vermietet und ein bissl was das er nebenher macht wenn es sich ergibt und zahlt dann für 45.000€ Jahreseinnahmen dann Beiträge zur GKV die dann auch bereits 1/4tel seiner gesamten monatlichen Kosten ausmacht bei nicht einmal voller Absetzbarkeit.
Klar kann man sich das „leisten“, aber schöner wäre hier ein Land bzw eine Option die einen fixen Monatlichen Betrag möglich macht und bei dem man dennoch weit weg vom „Schmarotzertum“ ist. Das was aktuell geboten wird und abgezogen wird finde ich einfach frech.
Frage an alle!
Wie ist das jetzt mal genau betrachtet?
Man hat 45000 Euro Dividendeneinnahmen
KK/PV-Beitrag ca. 18%= 8100 Euro/Jahr
Rentenversicherung freiwillig: 6000 Euro/Jahr
Steuererklärung
Einkommen 45000
– KK/PV 8100 (Vorsorgeaufwendungen)
– Rentenv. 6000 (Vorsorgeaufwendungen)
zu Versteuern 30900 Euro
Steuerlast 4700 Euro
Verbleiben: 26200Euro
Wie ist das mit den 28% Kapitalertragssteuer (12600) Euro? Die bekommt man dann doch wieder zurück und muss nur die 4700 Euro bezahlen? Ist das so richtig? Wer von Euch kennt sich da aus? Bin für alle Antworten dankbar, da ich auch ans aufhören denke. Die rechnerischen 2183Euro/Monat
könnten mir bis zur Rente mit 63 reichen.
Hi Robert
Schau mal in meine Gastbeitragsserie „Vorbereitungen für die Privatier-Phase“ hier im Blog, da habe ich (zumindest allgemein) was dazu aufgeschrieben.
@Gurki, u. a. genau die von dir angesprochene Mitnahmementalität führt dazu, dass das Solidarsystem nicht mehr funktioniert und noch nie so stark durch Steuern subventioniert werden musste wie in diesen und den kommenden Jahren.
@Matthias, Glückwunsch! Du hast einfach immer weiter gemacht und kannst es jetzt genießen.
Hallo zusammen,
ich verfolge den Blog von Matthias nun schon etliche Jahre und kann Ihm in seiner Lebenseinstellung uneingeschränkt zustimmen! Was mir super gefällt ist seine Einstellung zu den „Autoaffen“ und sonstigen sinnlosen Anschaffungen seiner Umgebung. Ich hoffe man kann seine erfrischenden Lebenseinstellungen noch lange lesen!
@Markus: (Kommentar 18): Das hat nichts mit Mitnahmementalität zu tun! Wenn man ein älteres Semester ist, ist es trotz des vorgegaukeltem Fachkräftemangels fast unmöglich eine neue Beschäftigung zu finden. Ich meine als Ingenieur mit über 30 Jahren Berufserfahrung (auch in leitender Position) zu den Fachkräften zu gehören. Aber wer stellt noch einen alten Dattel ein, der noch 10-15 Jahre zur Rente hat! Probiers mal aus! Da rechnet man sich den besten Weg in den Vorruhestand aus um sich und seine Familie noch vernünftig versorgen zu können. Da sehe ich auch kein Problem darin dem Staat am Ende seiner Laufzeit mal zu belasten! Man hat dafür auch über 30 Jahre bezahlt!
Aber jetzt zu meiner Berechnung. Stimmt die in etwa so??
Oder habe ich was vergessen/übersehen/falsch verstanden?
Bitte helft mir weiter, da man im Internet keine brauchbaren Beispiele/Berechnungsanleitungen findet.
Besten Dank an alle!
@Robert #19
Kennst schon?
https://freiheitsmaschine.com/investmentsteuerreformgesetz-2018-kapitalertragsteuer-guenstigerpruegung-steuer-deutschland/
Sonst noch bei frugalisten.de schauen?
LG Joerg
Hallo Joerg #19
super Tip mit dem Link! Da scheine ich ja richtig zu liegen!?
Danke!
mfg
Robert
@Robert #19
vllt. auch ganz interessant
https://der-privatier.com/
VG
Hallo haggybehr #22
die Seite kenn ich, ist aber viel zu detailliert. Brauche eher einfaches Kochrezept um mir einen Überblick zu verschaffen!
Aber vielen Dank!
mfg
Robert