Dividenden Blog

27. März 2025

Nettoäquivalenzeinkommen

Das Institut der deutschen Wirtschaft hat neue Daten zum Einkommen in Deutschland veröffentlicht. „Neu“ ist dabei relativ .. die Daten sind von 2022. Aber aktuellere Daten gibts wohl nicht.

Zur Mittelschicht gehört man demnach wenn man mindestens 1.850 Euro netto im Monat hat. Reich ist man, wenn man 5.780 Euro zur freien Verfügung hat und zur oberen Mittelschicht gehört man ab 3.470 Euro .. alles gilt für Singles.

Wenn man als Single 2.304 Euro hat, liegt man genau in der Mitte der Gesamtbevölkerung.
Wenn man sich nur mit der erwerbstätigen Bevölkerung vergleicht braucht man 2.751 Euro im Monat um genau in der Mitte zu liegen.

Mitte bedeutet, 50% haben mehr bzw. 50% haben weniger.

Um als Familie (2 Erwachsene, zwei Kinder unter 14 Jahren) genau in der Mitte zu liegen braucht man ein Haushaltsnettoeinkommen von 4.862 Euro.

Einkommen ist dabei alles was auf dem Konto ankommt. Also Gehalt, Kindergeld, Zinsen, Mieteinnahmen, Unterhalt, Renten usw.

Hat man Wohneigentum wird die gesparte Miete da rein verrechnet.

Nur 6% der Erwerbstätigen Bevölkerung gelten als reich, auf die Gesamtbevölkerung bezogen sind es nur 4%. Wobei man glaube ich von „einkommensreich“ sprechen muss. Theoretisch kann man ein Vermögen haben das wenig Cashflow erzeugt.

Wenn man die 4% zugrunde legt sind also etwa 3,3 Millionen Bewohner des Landes „reich“.

Der Mittelschicht gehört man nach IW-Definition an, wenn das bedarfsgewichtetes Haushaltsnettoeinkommen zwischen 80 Prozent und 150 Prozent des mittleren bundesweiten Einkommens liegt.

Hier findet ihr den Rechner vom IW.

Auch wenn das nur Daten sind und jeder Mensch andere individuelle Situationen hat finde ich sie ganz spannend. Gerade wenn man über FIRE oder den vorzeitigen Ruhestand nachdenkt kann man sich damit etwas einnorden und hat zumindest eine Basis um eigene Berechnungen durchzuführen.

Kommentare:

  1. ScheuesReh

    Danke für den direkten zur IW-Studie. Das Thema geisterte ja in den letzten Tagen durch viele Medien. Hab’s dann doch nicht gelesen, weil meist hinter einer Paywall.
    Ich habe „meine Zahl“ von 2022 herausgekramt und dort mal eingegeben. Es ist sicher wichtig, sich von Zeit zu Zeit mal ganz zahlenbasiert zu vergegenwärtigen, wo man finanziell eigentlich im Vergleich zur Gesamtbevölkerung steht.
    Ich stelle an mir selbst fest, dass ich mich basierend auf dem, was ich im Alltag so sehe und erlebe, ziemlich falsch einschätze.
    Ganz so krass wie bei Herrn Merz, der sich ja auch zur Mittelschicht zählt, ist es zwar nicht, aber durch die mittlerweile recht komfortable Position kann ich die finanzielle Situation der Mehrheit der Bevölkerung nicht mehr wirklich nachvollziehen. Auch wenn mein Lebensstil ganz unauffällig und auf der Ausgabenseite sicher unterdurchschnittlich ist.
    Ich bin wohl im Begriff „abzuheben“. Das klingt jetzt sehr negativ, aber letztlich habe ich ja lange daraufhin gearbeitet, mich stimmungsmäßig von der momentanen wirtschaftlichen Situation abzukoppeln. Ein großes Plus an Lebensqualität.
    Klar schwankt mein Depot auch nach Süden, aber an diese Schwankungen habe ich mich über lange Zeit gewöhnen können, so dass mich das nicht wirklich umtreibt.

    Kurz gesagt: auch wenn die Zahlen von 2022 stammen, ist die Studie eine gute Nachricht für mich, weil ich mich über das Erreichte freue. Wenn ich ab und an ins Depot schaue, habe ich immer den Eindruck, auf der Stelle zu treten.

  2. Phese

    Moin,
    als Single-Bürgergeldempfänger bekommt man -ohne zu arbeiten- im Durchschnitt 1.031 Euro inkl. wohnen und heizen, dazu die GKV mit Pflegeversicherung im Wert von ca 200-250 Euro. Macht zusammen 1.231-1.281 Euro/ Monat.

    Jeder kann sich selbst ausrechnen, welcher Betrag an Vermögen benötigt wird, um diesen Betrag aus Kapitalerträgen finanzieren zu können.

    Alles unter diesem Betrag hätte man sozusagen „vergebens“ gespart, sollte man vorhaben, in D FIRE zu praktizieren.

  3. Nik

    Das I in Fire steht aber für Unabhängigkeit und beim Bürgergeld biste ja vom Amt abhängig. Die wollen ja auch was von dir und du musst machen was die sagen, sonst gibt’s ne Kürzung. In Zukunft wird bestimmt auch wieder mehr gefordert werden von Arbeitslosen.

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