Beim Radfahren gibt es Tage, da hat man gute Beine oder man hat schlechte Beine. Manchmal kommt auch der Mann mit dem Hammer.
Wenn man schlechte Beine hat und man muss (JA .. muss) noch 600 bis 1000 Höhenmeter hinter sich bringen dann tut das weh. Also keine Schmerzen im klassischen Sinne aber man quält sich. Wobei ein Teil davon sich im Kopf abspielt. Da hilft es, nicht darüber nachzudenken warum die Beine schwer sind, wie weit es noch ist oder dass gleich noch ne fiese Rampe kommt. Wenn man das tut wirds noch anstrengender.
Man muss seinen Kopf bzw. die Gedanken in ne andere Richtung lenken. Da ich oft mit Musik auf den Ohren fahre singe ich dann manchmal laut mit.
Tipp:
Eignet sich nicht wenn die Grundschule gerade Wandertag hat und ich mich für eine Black Metal Playlist entschieden habe.
Also rechne ich manchmal dann rum .. also so:
Gehen wir davon aus, dass ich noch 40 Jahre zu leben habe (dann wäre ich 86) .. wie lange reichen 1,5 Millionen Euro?
1.500.000 / 40 = 37.500 Euro welche ich im Jahr ausgeben kann .. oder im Monat 3.125 Euro
Cash habe ich so 120.000 Euro … wenn ich 2.000 Euro im Monat brauche, dann reicht das 60 Monate .. oder 5 Jahre.
Letztes Jahr habe ich etwa 29.000 Euro an Dividenden (netto) kassiert .. oder:
- pro Monat: 2.400 Euro
- pro Woche: 560 Euro
- pro Tag: 80 Euro
- pro Stunde: 3,30 Euro
- pro Sekunde: 5 Cent
- pro Arbeitsstunde (bei 8h, 5 Tage Woche, kein Urlaub): 15,80 Euro
Wenn mein Depot (1,35 Mio) die nächsten Jahre (ohne Neuanlage) um 5% wächst wieviel habe ich dann im Jahr:
- 2030: 1,72 Mio
- 2035: 2,20 Mio
- 2040: 2,80 Mio
- 2045: 3,58 Mio
Wenn mein Depot (1,35 Mio) die nächsten Jahre (ohne Neuanlage) um 5% wächst UND ich JEDES Jahr zwei neue Fahrräder für je 6.000 Euro kaufe, wieviel habe ich dann im Jahr:
- 2030: 1,65 Mio
- 2035: 2,04 Mio
- 2040: 2,53 Mio
- 2045: 3,16 Mio
Wenn Overall die Dividenden jedes Jahr um 3,5% steigen .. dann erhalte ich im Jahr:
- 2030: 34.000 Euro
- 2035: 41.000 Euro
- 2040: 48.000 Euro
- 2045: 57.000 Euro
an Dividenden netto.
Wenn die Inflationsrate 2,5 Prozent beträgt und ich jetzt 24.000 Euro Kosten im Jahr habe, dann habe ich
- 2030: 27.000 Euro
- 2035: 31.000 Euro
- 2040: 35.000 Euro
- 2045: 39.000 Euro
an Kosten pro Jahr.
Ist völlig Banane, aber zumindest denke ich dann nicht an meine müden Beine.
Rechnet ihr manchmal auch so Zeugs aus?
Absolut.
Ich erwische mich auch immer wieder mal wie ich irgendetwas in der Form ausrechne um mich von etwas anderem abzulenken.
Hallo Matthias,
ich bin 55 und denke oft daran. Es reicht nicht, es reicht doch…
Mit der Unsicherheit leben lernen ist wohl die Kunst.
Schöne Grüße
Hi Matthias und Leser,
ich rechne nur folgende Rechnung: Depotentnahme 3,5%.
Theoretisch dürfte es für mich und Family schon reichen, aufzuhören. Mein Luxusproblem ist aber, dass meine Partnerin nicht begeistert ist nicht mehr zu arbeiten und mein Sohn in der 6. Klasse ist und dem möchte ich noch kein Privatiers-Leben vorleben. Ich starte jetzt mal mit dem Kompromiss und habe vor 3 Monaten auf 4 Tagewoche gewechselt. Fühlt sich auch schon ganz gut an :-).
Zurzeit laufe ich mehr als dass ich radele. Zu kühl.
Schöne Grüße
Thomas
@ Matthias
Ich fahre gerne weiter Strecken. Da können solche Überlegungen noch besser oder sicherer durchgeführt werden.
Mir gefallen Überlegungen zum Zinseszins. Manchmal ergeben sich Möglichkeiten wie eine Gehaltserhöhung oder Wegfall einer Hypothek. Da gehe ich dann gedanklich durch wann sich beispielsweise 1000€ im Monat bei einer Rendite von 7% oder 10% so entwickeln, dass sie sich mit Totalreturn von selbst mit 1000€ im Monat entwickeln. Die Rechnung gefällt mir, da man so leicht weiterrechnen kann, wenn man die Einzahlung bei behält.
Steuern lasse ich hier weg. Mir geht es um schöne Zahlen, so dass ein schlüssiges Ergebnis entsteht.
Auf Bergpassagen neige ich allerdings auch zum abschweifen der Gedanken. Das hat mir in Italien einen zweiten Platten auf einer Tour eingebüßt, als ich in eine Regenrinne kam die Quer zur Straße verlief und diese komplett ausfüllte. Ich sah sie so spät, dass ich mich mit Klickpedalen entschied auf dem Hinterrad das Hindernis zu nehmen. Das war nach der Aktion platt, aber sonst in Ordnung. Zumindest bin ich so nicht über den Lenker geflogen. Am besten wäre ich quer über das Gitter gefahren, aber ich hatte Angst mit dem Vorderrad einzustecken und auch nur unter 1s Zeit. Bei meinem „Tempo“ (Kategorie nicht vom Rad fallen) war das größte Wunder, dass ich die Rinne überhaupt erst so spät gesehen habe…
Für Dich ist diese Rechnung viel wichtiger. Wie gehst Du mit einer Korrektur um, die Dein Depot halbieren würde. Die neuen Räder sind nicht notwendig. Hauptsache Du kannst sorgenfrei mit dem weitermachen was Dir wichtig ist. Toll wäre so eine Entwicklung natürlich trotzdem nicht. Andererseits wäre die Renditeerwartung auf das reduzierte Vermögen an der Börse entsprechend höher. Und Dein Cashpolster und die sonstigen Einkünfte schützten vor verhältnismäßig teuren Entnahmen.
„Das Leben ist das was passiert, während wir dabei sind, andere Pläne zu machen. “ John Lennon.
Hmm,
ich rechne eher, wenn ich aus der Gegenwart in die Zukunft flüchte =)
Tendenziell läuft es aber finanziell irgendwie immer besser als ich es ursprünglich mal gerechnet habe.
Den Kommentar von Paul finde ich gut.
Dazu absoluter Lesetipp:
Trust Chaos von Christian Zippel =)
Kenne ich auch. Aber mehr als Tagträume auf der Couch mit Hilfe des Smartphones oder Zettel und Stift. Beim Radfahren und Bahnenschwimmen sind derlei Gedanken eher meditativ. Das Gefühl „es reicht“ fühlt sich schön warm an.
@Paul: Arbeitest du noch,
Sehr Cooler Blog, mir geht es auch so das ich beim Sport oder beim spazieren gehen mir das alles durchrechne, wie lange mein Geld jetzt reichen würde.
Ist denn seitens der Getmad Community mal ein Treffen oder Ähnliches geplant?
@ Thomas
Wir haben scheinbar ähnliche Umstände. Da freue ich mich auf weitere Kommentare und Erfahrungsberichte von Dir. Mit Deinem Kind in der 6 Klasse könntest Du aktuell 100% Freizeit nicht voll ausschöpfen.
Die richtige Freizeit kann man erst verwenden, wenn die Kinder unabhängig sind.
Ich würde meiner Frau nicht zumuten aktuell eine 1-2 wöchige Radtour außerhalb von Ferienzeiten alleine durchzuführen. Da würde mir das Fehlen meines Jobs usw. auch nicht helfen. Umgekehrt möchte ich auch nicht den Laden zu Hause alleine für zwei Wochen schmeißen müssen. Wir haben zwei Kinder und einen Hund. Da ist Abseits von planbaren Unplanbarkeiten auch so schon genug zu tun.
Ich arbeite generell in Teilzeit und kann entsprechend mehr Tage durch Überstunden frei nehmen. Aktuell nutze ich dies vorrangig um mehr Urlaub in Schulferien nehmen zu können. Außerdem muss meine Frau gelegentlich drei Tage präsent am Arbeitsort sein. Da nehme ich dann einen Tag „frei“, da ich nur zwei Tage in der Woche mobil arbeiten kann. An dem freien Tag habe ich dann genug Verpflichtungen, so dass es nicht mit Urlaub vergleichbar ist.
Momentan ist allerdings sehr viel bei der Arbeit los, so dass ich Überstunden mache, die ausgezahlt werden. Aber gut, ist freiwillig und zeitlich begrenzt. So kann ich so etwas gelegentlich anbieten, wenn es sein muss.
@Christoph: „Trust Chaos“ lese ich auch gerade, bin fast durch. Wirklich empfehlenswert, aber es hat auch ein paar Längen auf den über 800 Seiten. Interessant, dass hier noch jemand ist, dem Christian Zippel ein Begriff ist!
@Mad: „Eignet sich nicht wenn die Grundschule gerade Wandertag hat und ich mich für eine Black Metal Playlist entschieden habe.“
danke, dass du das für uns ausprobiert hast 🙂
Die wichtigste Frage (*lach) ist natürlich: Welche Fahrräder würdest Du kaufen wollen? 😉
@hoffitt wegen Community-Treffen: +1
Hallo Matthias,
um deine Frage am Ende des Artikels zu beantworten. Ich rechne ebenfalls viel zu häufig, die vermutlich nicht sinnvollsten Dinge durch
Schön, dass es nicht mir so geht.
Viele Grüße
Martin
pro Monat: 2.400 Euro
pro Woche: 560 Euro
pro Tag: 80 Euro
pro Stunde: 3,30 Euro
pro Sekunde: 5 Cent
5 Cent in der Minute, nicht Sekunde. Leider. Das wäre schon sehr cool. Mir würde schon 1 Cent pro Sekunde reichen.
Zippel die dritte – schon spannend, wie sich die Blasen hier überschneiden. Wobei Dr. C ja in den letzten Jahren auch Aktien entdeckt hat. Trust Chaos finde ich nach 200 Seiten bisher leider nur okay. Viel Licht und Schatten für einen stolzen Preis.
Und das rechnest du alles im Kopf?
Respekt.
@Paul
das ist wohl wahr
@Thomas
und wie gefällt dir die 4-Tage Woche?
@Kiev
mich hat es letzten Donnerstag zerlegt .. bin auf nassem Laub mit dem Hinterrad weggerutscht .. nun habe ich ein paar schöne Blutergüsse und ein paar Schürfwunden .. geht aber schon wieder .. mir passiert das so ca. einmal im Jahr.
Aktuell würde ich so eine massive Korrektur versuchen auszusitzen .. vielleicht etwas von dem Cash frisch investieren .. aber sicher sagen kann ich das nur wenn es soweit ist
@Paul
Pläne mache ich nur sporadisch 😉
@Christoph
Für mich sind solche Rechnungen irgendwie auch meditativ ..
@hoffitt
Aktuell ist keins geplant .. das mal ein stattfindet ist aber nicht ausgeschlossen
@AndreaGe
Gerne .. aktuell hat es mir das Time ADHX angetan aber natürlich brauche ich es nicht ..
@MartinHirsch und Thomas mit T
🙂
@Dominic
beim Radfahren hat man viel Zeit
Ich habe deine Beiträge seit der Ankündigung zum Privatier-werden gerade gelesen.
Mich macht nachdenklich, wieso du so pessimistisch bist? Oder rechne ich ggf. zu optimistisch?
Wenn du dir sicher bist, dass du aktuell mit 2.000€ netto im Monat auskommst dann sind 1,5 Mio. € Gesamtvermögen doch schon bereits mit enorm dickem Sicherheitspuffer versehen. Du kommst allein mit den Dividenden aus und kannst den Kurs ja sogar ausblenden. Was hält dich davon ab im Rahmen der 4, 3,5 oder in deinem Fall mit hohem Sicherheitsbedürfnis vielleicht 3% Entnahmerate p.a. zu rechnen?
Ich denke du kannst dich entspannt zurücklehnen.
Den Schritt aufzuhören stelle ich mir auch eher schwierig vor, daher wird das von den meisten wohl immer weiter aufgeschoben, bis man einfach enorm hohe Puffer hat. Das „Moving Target“ passt an der Stelle wohl sehr gut.
Auch eine Möglichkeit:
Sei doch mal so pessimistisch und geh davon aus, dass es demnächst den großen Rücksetzer mit um die 50% gibt, von denen sich die Börse einige Jahre lang nur zaghaft erholt. Dann hättest du ein Gesamtvermögen von grob 750.000€. Könntest dann aber wohl schon etwas sicherer davon ausgehen, dass nicht nochmal so ein massiver Kursrückgang droht. Und dann vielleicht auch mit 4% Entnahmerate und 30.000€ pro Jahr rechnen?
Ich freue mich jedenfalls für dich. Auch wenn sich die Beiträge teilweise recht unsicher und zweifelnd anhören. Ich denke das legt sich schnell. Und ganz aus dem Berufsleben ausgeschieden bist du ja auch nicht.
Wünsche dir eine gute Zeit!