Ich bin ein kleiner Autofan. Schon kurz nachdem ich „Mama“ und „Papa“ sagen konnte, habe ich auf der Autobahn im Kindersitz Fahrzeuge lautstark zugeordnet. Jahrelang habe ich auch diverse Automagazine verschlungen und kannte mich ziemlich gut in der Materie aus.
Mit meiner Leidenschaft für Autos bin ich keineswegs allein. Auf der ganzen Welt sind Menschen von Autos fasziniert und investieren teils immense Summen in den Kauf, die Wartung, Pflege oder das Tuning ihrer Fahrzeuge.
In meinen frühen Zwanzigern war es bei mir nicht anders. Damals habe ich all mein Erspartes – 20.000 Euro – in einen Mini Cooper investiert. Es war buchstäblich mein gesamtes Geld. Zwar hätte ich mir gerne einen Mini Cooper S gekauft, doch dafür reichte das Budget nicht aus.
Dank der Gelderziehung meiner verstorbenen Oma kam eine Finanzierung oder ein Kredit für mich nicht infrage. Ihre Worte: „Bub, man kann nur das ausgeben, was man hat. Ende – so und jetzt kannst du mir noch die Blumenkübel in den Keller tragen“
Mein Opa war allerdings anders.
Er war Elektrikermeister, mit eigener Firma und drei vermieteten Häusern. Als sein uralter, gelber Opel Rekord E Kombi verreckt ist hat er sich einen 15 Jahre alten Opel Kadett D Caravan gekauft. Alle haben ihn für verrückt erklärt, da man in Baden-Württemberg der Meinung ist, ein erfolgreicher Handwerker sollte doch mindestens einen Mercedes fahren. Das war ihm egal. Solange er Samstags Bundesliga gucken konnte, Sonntags nach der Kirche zum Frühschoppen ging und genug selbst gemachter Apfelmost im Keller war, war er sich wohl genug.
Opa gab also nicht mal das aus, was er hatte.
Der Mini Cooper bereitete mir übrigens diverse Sorgen. Innerhalb kurzer Zeit hatte ich drei Marderschäden, und die Inspektionen sowie Wartungen im BMW-Autohaus waren so teuer, dass ich die Schüssel ziemlich schnell gegen einen Fiat 500 eintauschte. Zum Glück war der Mini noch so viel wert, dass ich nur 4.000 Euro auf einen neuen Fiat 500 drauflegen musste.
Seit ein paar Tagen schaue ich YouTube-Videos von einem Typen, der Motoren demontiert. Keine Ahnung, wieso, aber ich finde das eigenartig interessant.
Irgendwie bin ich dann wieder in die Autowelt eingetaucht und war doch erstaunt.
Der durchschnittliche Neuwagenpreis in Deutschland betrug 2023 knapp 45.000 Euro. Es wurden 3,7 Millionen Neuwagen in Deutschland zugelassen, davon 1,9 Millionen durch gewerbliche Halter. Von den verbleibenden 1,8 Millionen privaten Neuwagenzulassungen waren 75% in irgendeiner Form ganz oder teilweise finanziert, also durch Leasing, Ratenkredite etc.
Ein Ratenkredit für ein Fahrzeug im Wert von 45.000 Euro, über vier Jahre finanziert, beläuft sich auf etwa 1.000 Euro im Monat. (Das hängt etwas davon ab, ob man eine Anzahlung leistet oder eine Schlussrate vereinbart usw.) Das finde ich ziemlich heftig. Zumal das Auto nach vier Jahren in der Regel weniger als die Hälfte des Neupreises wert ist.
Nun sehe ich absolut ein, dass viele Menschen einen fahrbaren Untersatz brauchen. Aber die oben genannten Zahlen lassen mich irgendwie ratlos zurück. Offensichtlich können sich drei Viertel aller Neuwagenkäufer eigentlich keinen Neuwagen leisten (wenn man der Logik meiner Oma folgt).
Und ganz ehrlich: Wenn ich schon finanziere, dann doch ein Fahrzeug, das möglichst günstig ist? Oder einen 1–2 Jahre alten Gebrauchten? Also irgendetwas, das ich so schnell wie möglich abbezahlen kann.
Aber offensichtlich verstehe ich da viele Menschen nicht.
Verfolge deinen Blog schon seit 5 Jahren. soviel dazu und Glückwunsch zu deiner kürzlich erlangten „Freiheit“.
Genau die gleichen Werte wurde mir auch vermittelt von meiner Großeltern und ja ich musste auch die Blumenkübel im Spätherbst in die Keller schleppen.
Zudem gab es reichlich Hausmannskost und viel aus dem einen Garten. Essen gegangen wurde eigentlich nie….und das war auch gut so.
Ich sehen in meinem Bekannten kreis dass die Karren immer größer werden. M3 Audi RS 4 etc etc …..
Interessanterweise sind das alles Fahrzeuge der eigen Firma. Aber auf dem privaten Konto herrscht Ebbe. Aktiendepot? Nö gibts nicht! Interessen übrigen auch nicht.
Alles sieht nur vermögend aus. Der Schein bei der Bevölkerung soll möglichst funkeln…..auch wenns nicht so ist 😉
Ich bin da etwas aus der Art geschlagen und halte es wie du. Das Geld muss arbeit. Tunt es auch wirklich ganz gut. In 2-3 Jahr bin ich hoffentlich in der Lage meine Freiheit neu zu denken.
Zum Thema Auto: BMW 330D 2018 140.000 km Der Spagat zwischen schön und schnell Reisen und wenig Verbrauch.
Wenn Reparaturen anfallen, erledige ich diese alle selbst. Ölwechsel, Bremsen, Wasserpumpe etc. Dabei hab ich schon einige dicke Scheine gespart. Irre was die Autohäuser heute für einen Ölwechseln haben wollen. 300€ + den mach ich in der Garage für 60€ selbst.
So was geht natürlich mit dem Leasing M3 nicht.
Auto kann spaß machen und muss nicht unbedingt zum Geldvernichter werden wenn man es ein bisschen gescheit anstellt.
Wünsche dir alles Gute für 2025 und freue mich auch über Zukünfte offene Beiträge in deinem Blog. Gerade der offene transparente Umgang mit Zahlen macht es für mich greifbar und vergleichbar.
Schöne Grüße aus Hessen
Skoda Fabia Privatleasing. 240,- pm
Man hat immer einen neuen, immer Garantie, immer Mobilitätsgarantie, keine bösen Überraschungen, keine Rechnungen.
Bei Autos will ich nicht Eigentümer sein, obwohl ich mir mehrere leisten könnte. Das ist Geldverbrennung hoch 16
Warum man sich einen (finanzierten) Neuwagen vor die Tür stellt, habe ich auch nie verstanden. Alleine der Wertverlust lässt mein Schwabenherz bluten. Und so ein Auto ist ja auch ein Gebrauchsgegenstand, da kommen dann ja auch noch die Betriebs- und Nebenkosten obendrauf. Ich suche lieber ein bisschen länger, um das Wunschauto auf dem Gebrauchtmarkt zu finden und halte es, wie deine Oma es sagt. Nur beim Haus haben wir einen Kredit aufgenommen – mein erster und einziger und das hat mich lange umgetrieben. Aber ein Haus kann ich auch nicht zu Schrott fahren und müsste es dann trotzdem weiter abbezahlen.
Es gibt wohl fast keine Themen über die so diskutiert werden wie das Thema Auto. Es ist doch eigentlich ganz einfach. Was möchte ich? Nicht mein Nachbar, nicht meine Oma, nicht mein Arbeitskollege und nicht der Papst. Was möchte ich? Was macht mir Spaß? Was bringt mir Freude? Was ist mir wichtig? Was kann ich mir leisten? Was bin ich bereit auszugeben und zu investieren? (Zeit, Geld, Blut, Schweiß ,Tränen) Je mehr Leute man fragt, desto mehr Antworten bekommt man. Und ja, das hört sich schlau an was unsere Omas damals sagten, aber ist das auch was wir wollen? Haben wir diese Werte aus vollem Herzen übernommen oder schweben sie über uns wie ein Verbotsschild mit erhobenem Zeigefinger? Wer sagt denn, dass ich mir kein Fahrzeug leasen oder finanzieren darf? Wer definiert denn, das Schulden per se immer schlecht sind? Da sind alles Meinungen, nicht mehr und nicht weniger.
Autos sind für die meisten Menschen nichts rationales. Autos verursachen Emotionen. Beim Anschauen, beim Fahren, beim saubermachen, beim daran denken. Oder halt nicht. Bist Du ein rationaler Mensch der ein hohes Sicherheitsbedürfnis hat? Dann kauf dir ein Dacia mit 6 Jahre Garantie. Biste bei 18-25K dabei. Haste die Kohle, kauf Bar, haste sie nicht, oder Du siehst keinen Sinn darin direkt Bar zu zahlen, dann lease oder finanziere. Klar zahlst Du Zinsen, klar ist es dann wohl etwas teurer. Aber wen interessiert das außer Dich? Bist DU bereit dann eben 2-3K mehr zu zahlen? Go for it!
Hast Du Emotionen beim fahren und pflegen eines Autos? Dann such Dir was schönes aus! Kannst Du selber an einem Auto basteln? Bist Du geschickt und hast Bock drauf die Mühle instand zu halten, dann kauf Dir was älteres Gebrauchtes was man noch selbst gut reparieren kann. Und erfreue Dich jeden Tag dran. Kannst Du nicht selber basteln und möchtest was solides haben, aber dennoch nicht auf Leistung, Sportlichkeit und Lebensgefühl verzichten? Dann such DIr was aus was Dir gefällt. Was im Rahmen für Dich ist. Und auch wenn es mal nicht im Rahmen ist, was spricht dagegen? Das irgendeiner wieder in seinem Blog von „Clownsautos“ spricht? Ein Auto ist niemals ein Clown, sondern der, der drin sitzt und das Auto zu einem Clown macht! Es gibt einen Unterschied ob Du ein Fahrzeug zum Posen und Angeben brauchst, dafür benötigst um Deinen Status herauszuheben oder ob Du jeden Tag Spaß und Freude hast wie ein kleines Kind dieses Auto fahren zu dürfen! Nicht jeder hat das Privileg.
Was die anderen sagen? Was interessiert Dich das? Was Deine Oma sagen würde? Was interessiert Dich das? Ich glaube viel interessanter wäre, wie schön Deine Oma es findet, das Ihr Enkel ein funkeln in den Augen hat, sich erfreut an seinem Auto. Auch wenn sie es vielleicht nicht verstehen würde, aber das muss sie ja auch nicht. Sie liebt Dich so wie Du bist. Solange es Dir gut geht, geht es Ihr auch gut. Das war eine ganz andere Generation, mit ganz anderen Normen und Werten. Sollen wir uns das als Maßstab holen? Warum?
Wir leben nur einmal verdammt nochmal. Das Horten von Geld macht NULL Sinn. Vielleicht dann, wenn ich „nur“ 50 oder 100K habe, okay. Die Sprünge sollten dann vielleicht etwas kleiner sein. Aber in der Sphäre in der Du Dich bewegst und auch viele Andere hier, Sorry, man kann sich das Leben auch unnötig kompliziert machen und jede Kacke zerdenken und madig machen.
@lotus
„Es ist doch eigentlich ganz einfach. Was möchte ich? Nicht mein Nachbar, nicht meine Oma, nicht mein Arbeitskollege und nicht der Papst. Was möchte ich?(…)“
So einfach ist es nicht. Gibt Leute, die hören eben (auch) auf die Oma oder die Kollegen oder gar auf den Papst. Schön, dass es für dich so leicht zu sein scheint, genau zu wissen was Du möchtest und du das auch durchziehen magst Aber auch schön, dass es Menschen gibt, die nicht so sind.
@Chrid
Doch es ist so einfach. Ändere Deine Gedanken und Du änderst Deine Realität. Wo ich jedoch bei Dir bin, und da gebe ich Dir recht, leicht ist es nicht.
Ich bin großer Auto-Enthusiast. Schon mit 2 Jahren wollte ich immer mit meinen Eltern auf die Brücke über der A27 und mir erklären lassen, was da unten alles rollt. Mit 3 wusste ich es teile schneller als mein Vater.
Nicht unerwartet arbeite ich jetzt in der Automobilindustrie (aktuell: Tier1-Zulieferer). Und trotzdem fahre ich selbst ein unauffälliges Auto. Skoda Octavia III Combi, 2.0 TDi, BJ 2015. Gekauft in 2019, mit 99.000 km auf der Uhr, für 14.000€.
Mittlerweile hat er 312.000 gelaufen und er macht keinerlei Probleme. Meine TCO liegen bei 18,3 Cent / km und mein Auto fühlt sich an wie ein „Wegbegleiter“. Großer Vorteil: zieht auch Anhänger, ich hab eine passende Matratze für den Kofferraum (2m Liegefläche) und Standheizung für kalte Nächte. Nirgendwo schlaf ich so gut, wenn mein letzter Blick aus dem Panorama-Glasdach in die Baumkronen über mir fällt.
Ich habe einen Kollegen, der ständig jammert, weil sein R8 und sein X5M so viel kosten… – ja, das würde ich wohl auch.
Sehr interessantes Thema, wie man auch an den Antworten sieht. Passt auf jeden Fall zu einem Finanzblog, da, wie bereits erwähnt, das Ganze manchmal nicht nur rational evaluiert wird, wie auch Investmententscheidungen.
Ich mochte Autos schon immer sehr, aber konnte mich nie dazu überwinden mein hart erspartes Geld dafür zu verschwenden.
Mein erstes Auto haben mir meine Eltern gesponsort. 1000 EUR für einen 10 Jahre alten Nissan Micra. Ist inzwischen 22 Jahre her. Den habe ich bis zum Motorschaden gefahren, zwischendrin nur 200 EUR für einen neuen Auspuff.
Da ich mit 20 noch nicht wirklich wusste, was ich will und wer ich bin, bin ich bei meinem nächsten Wagen meinem Vater gefolgt. Jahreswagen (Fiat Punto) größtenteils bar. 2400 EUR habe ich über 2 Jahre finanziert. Diese „langfristige“ Verbindlichkeit hat mich nach 1 Jahr so sehr genervt, dass ich meinem Vater die restlichen 1200 EUR gegeben habe und ihn die Raten hab weiterzahlen lassen.
Das war, bis zu meinem Hauskauf, die letzte finanzielle Bindung, die ich eingegangen bin. Ich hab noch nichtmals einen Handyvertrag, da 10 EUR Prepaid im Monat mir alles geben, was ich brauch. Den Fiat bin ich 8 Jahre gefahren, von 10k auf dem Tacho zu 105k. Hat mich sehr wenig gekostet, keine 1000 EUR an Reparatur und Verschleiß über den Zeitraum.
Verkauft habe ich ihn auch nur, weil ich einen Job angefangen habe, bei dem ich einen Firmenwagen bekommen habe, so wie auch die letzten 11 Jahre auch. (Don’t hate the Player…)
Aktuell fahre ich einen 90k EUR Wagen, der mich 170EUR weniger Nettogehalt im Monat kostet (inkl. Sprit, Wartung, Reparatur, Wäsche etc).
Für meine Frau haben wir einen Hyundai i10 geleast. 130 EUR im Monat. Ich sehe es einfach als eine Mietgebühr. Mir taugt Leasing in diesem Zusammenhang. Blöd ist natürlich, dass da noch Winterreifen, Überführung und weitere Kosten hinzukommen, die die durschnittlichen, monatlichen Kosten einer kurzen Leasingdauer in die Höhe treiben. Über die drei Jahre ist es aber akzeptabel.
Hätte ich keinen Firmenwagen, würde ich es privat ähnlich machen. Entweder ein älteres Auto zum „bis zum Ende fahren“ (Mad hatte ja letztens schon berichtet, dass auch brauchbare Gebrauchte aktuell recht teuer sind) oder Leasing.
„@Chrid
Doch es ist so einfach. Ändere Deine Gedanken und Du änderst Deine Realität. Wo ich jedoch bei Dir bin, und da gebe ich Dir recht, leicht ist es nicht.“
Ein egozentrisches (klingt abwertend, meine ich aber wertfrei) und stark konstruktivistisches Denken.
Ich verstehe deinen Ansatz und finde diese Weltanschauung halt nicht für jeden erstrebenswert: Manche werden damit sicher glücklich(er) und andere nicht.
Der Neidfaktor bei Autos („Kärre“, wie ich im südbadischen zu sagen pflege) ist ein abartiger.
Habe mir vor einigen Jahren einen alten SLK über Mobile von privat geholt. Der war unter 9000 Euro. Billig im Unterhalt, billig in der Versicherung. Klar hat der auch seine Bedürfnisse wie Öl und Reifen und Durchsicht…aber das hat jeder und ich hab nen guten und günstigen Kfz-ler um die Ecke.
Seltsam wird es, wenn ich in der alten Mühle vorgefahren komme und Sprüche höre wie „…aha, der Herr kommt im Cabrio…“, oder „…jetzt ist wohl der Luxus ausgebrochen!“. Und das von Leuten, die Panzerfahrzeuge im Hof stehen haben im Preisbereich oberhalb 50000 Euro und mit denen man jederzeit in den Krieg ziehen könnte 🙂
@chrid
Du findest es nicht erstrebenswert wenn Du die „Macht“ und das Wissen hast, dass es nur unsere Gedanken und unsere Bewertungen sind, die die Dinge zu dem machen was sie sind? Das Du nicht im Außen nach Lösungen suchen musst sondern alles in Dir selbst findest?
Was ist daran egozentrisch? Was gibt es denn sozialeres und schöneres wenn man in seiner Mitte ist und seinen Weg gefunden hat? Wenn man Ängste als Ängste erkennt und sich nicht ständig davon verunsichern lässt? Auch hier muss ich Dir leider widersprechen. Es „sollte“ für jeden erstrebenswert sein. Wenn wir alle „bessere“ Menschen werden, dann bekommen wir auch eine bessere Welt“ Und als ersten Step bietet es sich halt an, sich und sein Verhalten in Bezug auf Gedanken und Muster zu hinterfragen. Aber jeder so wie er denkt. Wenn Du Deinen Weg für Dich gefunden hast und damit glücklich bist. Go for it.
@lotus
Das mag in Teilbereichen des Lebens ‚gut‘ sein und individuell bei dir klappen, weil du im Grunde ‚gut‘ bist und du vermutlich in einem geschützten Umfeld lebst. Hältst du dich an unsere Gesetze?
Denn konsequent gedacht rechtfertigst du jegliches Verbrechen: Wenn die Tat dir selbst gut tut und du damit im Reinen mit dir selbst bist, dann passt die Handlung. Das finde ich schon egozentrisch und wenig sozial.
Und dazu verharmlost es das Verbrechen, denn das Opfer hätte doch einfach eine andere Realität sich denken oder konstruieren können. Und vielleicht hast du ja sogar Recht. Dann liege ich falsch.
Der Punkt ist, falls es nicht so ist und wenn dann verschiedene Realitäten aufeinanderprallen, kann ein „du musst wissen, was du willst und kannst deine eigene Realität erschaffen“ ganz schnell an seine Grenzen kommen und Menschen unglücklich oder gar ins Verderben stürzen.
@Chrid
Ehrlich gesagt kann ich Dir nicht mehr folgen. Deine Gedankengänge und das was Du hier schreibst, verstehe ich nicht. Wir sind hier u.a. In einem Finanzblog. Nicht in einem Psychopathen oder Gewalttäterblog. Bin raus.
Ich glaube, die Frage muss lauten: Was macht mich glücklich und wie viel von diesem Glück kann ich mir leisten, dass es mich an andere Stelle nicht unglücklich macht? Sich für einen Sportwagen, den man total liebt, zu verschulden und damit womöglich das persönliche Familienglück gefährdet, weil man mit den Kindern nicht mehr in den Urlaub fahren kann, ist unklug. Wie in allen Dingen ist es immer ein Abwägen zwischen Freude und Sicherheit. Das kann nur jeder für sich selbst lösen, die Meinungen anderer sind dabei lediglich Indikatoren für das, was sich persönlich richtig anfühlt.
Ich fühle mich in der Kompaktklasse wohl und fahre einen 11 Jahre alten Golf. Alles darunter finde ich vom Geräuschpegel und Straßenlage nicht mehr so angenehm. Das Auto hat Automatik, Parksensoren, Klimaanlage und Xenon Licht. Es ist das Beste Auto, was ich bislang fahre und habe auch nicht das Bedürfnis nach mehr. Darüber hinaus soll das Auto einfach möglichst wenig Ärger machen, mein Auto hatte im Prinzip noch nichts und ich hoffe, es hält noch ein paar Jahre.
Jahrelang habe ich mir allerdings den Kopf zerbrochen, ob ich für einen möglicherweise unerwartenden Autoersatz Rücklagen bilden soll. Sogar manche Finanzexperten raten zum Auto auf Pump, man muss ja auch die Opportunitätskosten sehen. Wahrscheinlich haben sie rechnerisch Recht, zumal ich das Auto auch als Kredit sicher innerhalb von 2 Jahren abbezahlen könnte bzw. würden es größtenteils die Dividenden tun (Dividenden = Verkauf bekannt).
In der Niedrigzinsphase hatte ich dann auch keine Rücklagen mehr, jetzt bei knapp 7% Zinsen für Privatkredit ist es mir jedoch lieber, genügend Cash, auch für ein Auto, parat zu haben.
Du hast hier ein Denkfehler.
„Der durchschnittliche Neuwagenpreis in Deutschland betrug 2023 knapp 45.000 Euro.“
Da sind die gewerblichen Fahrzeuge mit drin. Und das sind die die meist mehr als 45.000 kosten.
Das heißt für die privaten kannst du nicht 45k ansetzen sondern da wird der Durchschnitt wesentlich niedriger sein.